Mittwoch, 17. Mai 2006

Mittwoch, 17.05.2006 ::: Itero de la Vega bis Carrión de los Condes

Insgesamt fit aber im wahrsten Wortsinn fusslahm erreichten wir kurz vor 14:00 Carrión d.l.C. Die erste Herberge in einem Klarissenkloster hatte schon ein Schild mit "completo / full" aussen angebracht; in der Herberge der Pfarrei erhielten wir aber noch Unterkunft.
Wir hatten schon den ganzen Tag keine guten Beine, sodass die Lauferei insgesamt heute anstrengender als sonst war.
Zunächst ging es in hügeliger Landschaft durch üppige und grosse Felder. Die Spanier bezeichnen dieses Gebiet als 'Tierra de Campos' (etwa: Erde der Felder) und haben hier ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem installiert.
Über Boadillo del Camino, das vor allem durch seine zerfallenden Lehmhäuser auffällt und uns durch den grossen, gotischen Pranger aus dem 15. Jh. in Erinnerung bleibt, gingen wir auf Fromista zu. Ein gutes Stück des Weges führte uns am Kanal von Kastilien entlang, der ursprünglich (17. Jh. gebaut) als Transportweg gebaut, heute der Bewässerung der 'Tierra de Campos' dient.
In Fromista schauten wir uns die dortige Kirche San Martín an, eine der ersten romanischen Kirchen Spaniens; leider nur von aussen - geöffnet wurde erst ab 10:00. Wir genehmigten uns einen ersten Café con Leche und konnten zusehen, wie vier Französinnen, die in der gleichen Unterkunft wie wir übernachtet hatten einem Taxi entstiegen und ihre Rucksäcke aus dem Kofferraum holten. Wir nennen diese Leute im Gegensatz zu den Buspilgern einfach nur "Taxipilger". Schon in Belorado, wo wir mit Peter frühstückten, hatte wir ein ähnliches Erlebnis: zwei deutsche Ehepaare, beide wie aus dem Schöffel-Ei gepellt, kamen (offensichtlich direkt aus dem Hotel) in die Bar stolziert (selbstverständlich mit Rucksack) und bestellten ein Taxi nach Burgos.
Von Fromista ging es ätzende 4 km immer kerzengerade aus nach Población de Campos und von da aus genauso weiter Richtung Villalcázar de Sirga.
In einem dazwischen liegenden Dorf an einem Brunnen eine kurze Rast bei Weissbrot und Chorizo (span. Paprikawurst - lecker!) und danach neben einer Landstrasse auf einer Piste bis Villalcázar d.S. Bis zur Rast hatten wir unseren 3L-Wasservorrat bereits aufgebraucht; die Sonne brannte schon jetzt am frühen Vormittag stechend auf uns herab. Die bei der Rast erneut aufgetankten 3L Wasser reichten gerade so bis Carrión de los Condes.
Heute haben wir in der Herberge wieder Paul, einen sympathischen Rentner aus Mönchengladbach getroffen.
De Nachmittag sitzen wir vor und in verschiedenen Bars und gucken was die Leute hier so machen.

Strecke: heute 34 km gelaufen / gesamt: 378 km
(die Hälfte bis SdC haben wir!!)

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