Freitag, 26. Mai 2006

Freitag, 26.05.2006 ::: Ponferrada bis Pereje

Entgegen unserer gestrigen Aussage, maximal bis 12:00 mittags laufen zu wollen, kamen wir heute gegen 13:30 in der Herberge in Pereje an. Wir liessen es heute einfach langsamer angehen und wollten andererseits für die nächste Bergetappe ein paar Kilometer herauslaufen. Zum anderen läuft es sich bei über 30º einfach nicht so schnell und als Kontrastprogramm zum Besuch der Kirchen und Monumente halten wir das Aufsuchen verschiedener Bars für genauso wichtig; hier lernt man das soziokulturelle Spanien am Besten kennen.
Der Streckenverlauf war entsprechend der Landschaft im Bierzo, die uns unabhängig voneinander an die Schwäbische Alb erinnerte, ein abwechslungsreiches Hinauf und Hinunter. Irgendwie ist im Bierzo alles ein bisschen sauberer, aufgeräumter, etc. Vielleicht sind das hier die Schwaben Spaniens?
Neben Kohlehalden und alten Stahlbergwerken, die wir beim Herauslaufen aus Ponferrada (Pons ferrata - eiserne Brücke) sahen, fielen uns im ringsum von Bergketten umsäumten Bierzo die Gemüse- und Weinbaukulturen auf.
So erreichten wir über Cacabelos Villafranca del Bierzo, das auch das "kleine Compostela" genannt wird. Hier absolvierten wir nochmals unser Kulturdoppel: romanische Santiago-Kirche und anschliessend Altstadt-Bar, bevor wir dann die letzten 6 km nach Pereje in praller Mittagssonne abspulten.
Die Herberge ist spitze: Einzelbetten (ca. 30) in 2 Schlafsäle auf 2 Ebenen aufgeteilt; wir haben einen Fensterplatz und damit "die nächtliche Kontrolle" über das Fenster (es gibt tatsächlich Leute, die bevorzugen in vakuumähnlichen Räumen zu nächtigen). Nur die hiesige Hospitalera ist etwas spröde, "medio-galicisch" wie ein spanischer Pilger augenzwinkernd bemerkte. Im Verlauf des Nachmittags gelang es mir aber dann doch, ihr das ein oder andere Lächeln zu entlocken. Kommunikation funktioniert überall nach den gleichen Regeln.

Strecke: heute: 29 km / gesamt: 612 km

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